Geschrieben am 13.01.2023 16:43:56
Von
tiburon
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13 Antworten
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Mein erstes Mal...
Sommer 1965. Nach der Matura in Wien, nach 5 Jahren Altgriechisch, mit zwei Freunden in einem uralten VW Bus. Es sind wegen der langen Zeit seither nur lückenhafte Erinnerungen.
Mühsam war die Anreise über die Autoput in Ex-Jugoslawien. Je weiter südlich desto gößer wurden die Schlaglöcher auf der 2-spurigen Put. Schon damals eine Hauptverkehrsader.. Links und rechts verunfallte Autowracks. Übernachtet wurde im Zelt neben der Autput. Fahren in der Nacht fast unmöglich. Radfahrer und Eselkarren wie bei Tag. Dann endlich im gelobten Land.
Die erste Erinnerung: Nach der Grenze auf einem Feldweg eine Landschildkröte! Wir kannten das nur als Haustier. Und die Straße war plötzlich um einiges besser. Auch nicht perfekt, aber ok. Dann der este Blick aufs Meer. Wir 3 "Altgriechen" wie aus einem Mund, Xenophons "Thalatta, Thalatta!!!" Nicht erfunden, das war wirklich so.
Geschlafen haben wir im Zelt, fast täglich am kleinen Campingkocher gekocht. Meist Gemüseeintopf. Die nächste einschneidende Erinnerung. Beim Einkauf fürs Kochen wußten wir 3 "Altgriechen" nicht, was "Salz" auf Griechisch heißt...In den Tavernen gabs nur die berühmte Garküche mit Gucken in die Töpfe. Und entdeckt wurde die bis heute anhaltende Liebe zum Retsina und damals auch Birra FIX.
Dann weiter zu den Meteora, Akropolis und Delphi. Auf den Thermopylen zitieren wieder die bekannten "Altgriechen". Ὦ ξεῖν', ἀγγέλλ&epsi lon;ιν Λακεδ&a lpha;ιμονίο& iota;ς ὅτι τῇδε κείμεθ&a lpha; τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμ&epsilon ;νοι..
Fast am meisten beeindruckt haben uns die Meteora. Akropolis und Delphi "kannten" wir ja aus der Schule. Von den Meteora hatten wir nie gehört. Übernachtet im Zelt haben wir dort neben einem der Klöster auf einer dieser imposanten Bergkuppen, neben dem Abgrund.
Delphi war total verlassen. Meiner Erinnerung nach sind wir die einzigen Besucher gewesen. Sowas wie Eintritt oder Umzäunung gabs damals nicht. Ubernachtung im Zelt unmittelbar neben der Anlage in unglaublicher Szenerie.
Ja, und baden waren wir auch. Schwimmen im Meer war ja für uns auch nichts Alltägliches.
Seither war ich unzählige Male in "meinem" Griechenland. Weitergegeben hab ich diese Liebe auch an meine Familie. Ein Sohn studiert sogar nebenbei Neugriechisch. Damit er wenigstens Salz kaufen kann.
Vielleicht erzähl ich ein ander Mal weiter...
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