Geschrieben am 23.04.2022 17:51:48
Von
HannesP
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6 Antworten
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Zahlreiche griechische Hoteliers hatten zumindest in den gefragtesten Tourismusregionen bereits im Vorjahr sehr kräftig an der Zimmerpreis-Schraube gedreht. Nach dem durchschlagenden Vorjahreserfolg haben sie dann im Herbst bei den Preisen für dieses Jahr nochmal herzhaft nach oben gegriffen.
Jetzt stellen sie fest, dass der Markt keine Einbahnstraße ist und Touristen mit Blick aufs eigene Budget durchaus zu rationalen Entscheidungen in der Lage sind.
Die Folge: bei den Osterbuchungen ist die Auslastung offenbar teils derart massiv hinter den Erwartungen zurückgeblieben, dass es für betroffene Hotelbetreiber unwirtschaftlich gewesen wäre, das Hotel überhaupt aufzumachen - "meaning that opening was unsustainable without very high occupancy rates".
Schuld waren natürlich allein die steigenden Energiekosten, sagt der im verlinkten Artikel zitierte Tourismuslobbyist.
Interessant finde ich auch, dass der Chef der griechischen Hotelkammer, Alexandros Vasilikos, Personalengpässe in seiner Branche beklagt. Mitarbeiter stiegen aus und wechselten in Tourismus-Jobs in der Schattenwirtschaft - "there is a trend not for an exit from the sector but an exit from the legal and regulated sector and entry into the informal economy".
Wenn ich das richtig verstanden habe, haben einige Hoteliers so stark an der Preisschraube gedreht, dass ihnen die Auslastung derart massiv abgerutscht ist, dass ihr Geschäftsmodell in Rauch aufgegangen ist. Gleichzeitig bezahlen sie ihre Angestellten derart schlecht, dass die sich lieber einen Job in der Schattenwirtschaft suchen.
So ist das, wenn Gier das Hirn frisst.
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