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Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick

Geschrieben am 18.06.2011 18:07:17

Von
martinpuc
martinpuc

1407 x gelesen
26 Antworten

Hallo –

Habe Anfang Juni drei erholsame Tage auf Irakliá verbracht und meinen Aufenthalt trotz der Dauerhitze sehr genossen. Bin ansonsten ja eher ein Mai- als Juni-Urlauber.
Muss gestehen, dass ich bei meinem allerersten nachmittäglichen Straßenspaziergang hin zur Livádhi-Bucht und rauf nach Panagiá zunächst ziemlich geschockt war, da ich diese breiten Asphaltpisten als landschaftszerstörend empfand, tat mir richtig weh.

Schon auf dem Rückweg nahm ich dann die Abzweigung ca. 1 km unterhalb des oberen Dorfes und war endlich beruhigt, auf Feldwegen und einem Fußpfad wandern zu können – ein ganz anderes Irakliá, diese westliche Hälfte, die ich sofort zu lieben begann.

Mein Highlight war eine Morgenwanderung zur Höhle und anschließend rauf auf den Pápas.
Bin um 06:30 Uhr früh von Anna’s Place aus gestartet, erst runter ins Dorf, um den markierten und ausgeschilderten Wanderweg rauf nach Ágios Athanássios zu nehmen. Ihr könnt Euch vielleicht nicht alle vorstellen, wie wunderschön so eine Strecke am frühen Morgen sein kann, in der noch relativ kühlen, frischen würzigen Luft. Hab mir vorgenommen, so etwas öfter zu machen.
Vom Sattel (Seládhi) zwischen dem Pápas und der auf der anderen Seite nur ein paar Meter höheren (als eben dieser Sattel) nordwestlichen Hügelkuppe hatte ich einen traumhaften Ausblick über die nach NO hin abfallende Insel bis hin zur engen Hafenbucht. Die Krönung war die soeben einlaufende, von Amorgós her kommende Blue-Star-Fähre (ob es die Náxos oder die Páros war, das konnte ich von dort oben nicht ausmachen). Sagenhaft auch der Fernblick bis nach Dhonoússa, Amorgós und natürlich Richtung Naxos und Paros. Am frühen Morgen wirkt das alles doppelt so schön als unter brütender Tageshitze – es war ein Traum!

Dann der etwas mühsame Abstieg zu den beiden Höhlen. Bin wie Katharina nicht in die Ioánnis-Höhle reingekrochen und bald wieder umgekehrt.
Wieder zurück auf dem Sattel, konnte ich der Verlockung nicht widerstehen, mich durch die hohen Wacholderbüsche im Zickzack auf das Gipfelplateau des 420 m hohen Pápas hochzuarbeiten. Geht übrigens vom Sattel, also von W her, aus viel einfacher und schneller als auf dem Wanderweg Nr. 1, der in seinem ersten Teil äußerst steil und anstrengend zu gehen ist. Es brauchte allerdings einige Geduld, bis ich endlich den auf jedem derartigen Gipfel zu erwartenden Betonsäulenstumpf fand. Ich folgte nur meiner Hoffnung, in dem Bewusstsein, dass es so einen trigonometrischen Messpunkt geben musste, denn der Blick ist total verstellt vom ziemlich dichten Wacholderwald. Und irgendwann fand ich es dann, das Säulchen, und punktgenau bei der dicken Betonnadel endete ein schön ausgetretener Wanderpfad von Ost her, was für eine Freude, nach all dem Herumirren durch die ungastlichen Sträucher - Luftsprung!!! Andererseits: Ich wäre wieder Richtung West abgestiegen, wenn ich das Ende des Wanderwegs Nr. 1 nicht entdeckt hätte.
Von höchster Inselhöhe aus offenbaren sich endlich auch das ansonsten verdeckte Íos und ein Teil von Santoríni. Klar, im Herbst wäre alles viel deutlicher zu sehen als im sich allmählich sammelnden sommerlichen Dunst.
Dann den Wanderweg runter. Echt steil, nichts für kranke Knie. Hab’s gerade noch geschafft, hatte einen Wanderstab dabei.
Unten eine Ziegenherde aufgescheucht, die bei der eingefassten Quelle lagerte.

Bereits um 10:30 Uhr gab es ein herrliches Mittagessen für mich in dem Unikum von Pandopolío-Foúrnos-Kafen&i acute;o-Taverne, wo die Frau so einmalig gut kocht (kein Vergleich etwa zum viel gelobten Maistráli). So ein leckeres Pastítsio mit Salat hatte ich selten. Runtergefahren wurde ich dann schließlich vom Ehemann, nebenberuflich der Inselbäcker. Gut dass es überhaupt einen gibt, doch sein Brot ist alles andere als lecker – da vermisst man dann schmerzlich NAXOS.

Mehr später unter „Reiseberichte – Reiseberichte von Gästen“ bei www.kritimou.de . Muss dort ja noch meine Reise vom Mai 2010 berichtsmäßig vollenden. Hab bei Christina schon das meiste eingereicht. Wird nicht mehr lange dauern …

Noch etwas: Seit es das Blatt 312 Mikrés Kikládhes im Maßstab 1:25.000 von Skái Maps gibt, bleibt eigentlich kein Wunsch mehr offen. Aber die öffentlich aushängende Karte mit den Inselwanderwegen tut’s auch, und eigentlich braucht man gar keine Karte, denn die Insel ist klein und die Wege sind, wie gesagt, gut ausgeschildert.

Gruß
MartinPUC, ein neuer Irakliá-Fan

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Thema Autor Datum
Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick martinpuc 18.06.2011 18:07
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick Juwa 18.06.2011 18:29
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick Katerina 18.06.2011 19:31
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick theopedia 18.06.2011 20:45
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick vasili 18.06.2011 23:00
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick martinpuc 18.06.2011 23:36
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick vasili 19.06.2011 00:13
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick martinpuc 19.06.2011 00:38
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick Gast 19.06.2011 13:19
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick martinpuc 19.06.2011 14:23
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick vasili 19.06.2011 22:25
Re: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick Reserl 21.06.2011 17:09
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Re: @Martin-Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick Arion 23.06.2011 13:42
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Re: @Martin: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick Arion 27.06.2011 20:14
Re: @Arion: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick martinpuc 27.06.2011 20:52
Re: @Arion: Irakliá Katerina 27.06.2011 21:20
Re: @Arion: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick kaloin 27.06.2011 20:19
Re: @Arion: Irakliá: Eine Liebe auf den zweiten Blick Arion 27.06.2011 20:30
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