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Ein wunderbares Stück Erde

Von adonia

Immer wieder reisen wir gerne zur griechischen Insel Donousa - die nordwestliche Insel der Kleinen Ostkykladen - etwa 16 km östlich von Naxos.

Schön ist es dort von Frühjahr bis Herbst. Im Juli und August sind die meisten Touristen auf der Insel und die Strandbar in Agios Stavros - dem größten Ort auf Donousa - ist geöffnet. Es ist dort außerordentlich idyllisch. Außerhalb der Hochsaison, im Frühsommer und im Herbst, tauchen am morgendlichen Dorfstrand oft fast gleichzeitig zwei Sterne am Horizont auf: Die Sonne über den Bergen und die Blue Star über dem Ägäischen Meer. Ein Naturereignis der besonderen Art.

In Fußweite des Strandes ist schon am frühen Morgen die tolle Bäckerei geöffnet, die schmackhaftes Brot, herzhafte und süße Teilchen, aber auch leckere Buttercremetorten nicht nur für Kindergeburtstage anbietet.

Sogar als fortschrittlicher, emanzipatorischer Mensch wird man in Agios Stavros zwangsläufig in die konservativen Rituale des Dorfes eingebunden: Dreimal die Woche gegen 17.30 Uhr Ortszeit trabt man gemächlich zum Hafen, wo neben der Blue Star auch die zweite Fähre, die kleinere Scopelitis, ankommt und den Inselbewohnern und Gewerbetreibenden ihre Bestellungen bringt – vom frischen Obst über kräftiges Bauholz bis zur neuen Latex-Matratze. Das lässt sich keiner entgehen, schließlich liefert dies neuen Stoff für Dorftratsch. Und als assimilierter Inselbesucher beteiligt man sich natürlich daran.

Die Insel hat eine bewegte und teilweise gar subversive Geschichte: Bereits im dritten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gab es dort zwei Siedlungen, die auf Fischfang und Viehzucht spezialisiert waren. Im Mittelalter und unter der osmanischen Herrschaft bot Donousa Piraten Unterschlupf.

Ein sehenswertes Event ist das alljährliche Hafenspringen. In den späten Abendstunden des 20. September, wenn die Angler den Hafenrand geräumt haben, alle in Nikitas Taverne Meatballs und ähnliche Köstlichkeiten zu sich nehmen, stellen sich Touristinnen und Touristen in ihrer Abendgarderobe auf, rufen den Namen ihres Geliebten bzw. ihrer Geliebten und springen ins Wasser. Die Mutigsten setzen sich danach patschnass zurück zu ihren Freunden an den Tisch.

Donousa. Ein Erlebnis der besonderen Art. Wir kommen immer wieder gerne zurück.

Geschrieben 25.09.2010, Geändert 26.09.2010, 4766 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Ingo Kandolf vom 24.10.2010 14:56:31

Hallo Christian,

mit den Köstlichkeiten bei Nikitas muß ich Adonia aber vollkommen recht geben. Ich bin dort noch nie enttäuscht worden. Vielleicht sind Deine Ansprüche einfach zu hoch angesetzt !?
Und das Andonia Dein Bild verwendet hat, sollte Dich doch eher stolz machen.
Ein bißchen weniger Kritik wäre oft besser angebracht. Das hat mich übrigens auch an Deinem Buch etwas genervt. Ansonsten war es sehr informativ und gut zu lesen.

Viele Grüße aus dem Süden Deutschlands nach Braunschweig !

Ingo


Kommentar von Xristo vom 07.10.2010 13:48:19

Hallo Adonia,
mir als altem Donousa-Freund hast Du aus der Seele geschrieben. Eine kleine Korrektur, die Siedlung bei Vathi Limenari wird ins 9.Jh. vor Chr. datiert. Interessant ist das "Hafenspringen". Davon habe ich in 11 Jahren noch nicht gehört. Und das mit den Köstlichkeiten bei Nikitas, ich habe es auch schon anders erlebt.
Schön, dass Du mein Foto verwendet hast. Besser wäre, Du hättest ein Neues beigesteuert.
LG
Xristo