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Autoput Sept.2008 Wien-Milos-Lefkada-Wien

Von weberakis

Meine zweite bzw. dritte Putfahrt in diesem Jahr war grundsätzlich wie gewohnt unkompliziert.

Am 5.9. um ca. 17:15 Uhr gings in Wien los. Um exakt 21:00 erreichte ich die ungarisch - serbische Grenze in Horgos. Aufgrund der späteren Abfahrtszeit war diesmal die M0 in Budapest kein Problem, was in der Rush-Hour jedoch auch anders laufen kann.

Der ungarische Zoll war bei der Hinfahrt sehr friedlich, allerdings ganz ohne provokanten Blick auf die TÜV-Plakette gings auch diesmal nicht- die Serben waren ebenfalls nicht wirklich motiviert für etwaige Kontrollen.

Autobahnmässig hat sich in den 4 Monaten nichts getan, allerdings erkennt man in Südserbien mittlerweile ernsthafte Bemühungen, zumindest zwischen Vranje/Bujanovac und der mazedonischen Grenze eine Autobahn zu bauen, was man von der Grdelica Klisura nicht behaupten kann. Leider ist in den vergangenen Monaten der Dinar gegenüber dem Euro erstarkt, wodurch der Sprit (95er) 1,40€ kostete. Tanken ist dadurch in Ungarn, Mazedonien und Griechenland wesentlich günstiger.

In Mazedonien sind nach wie vor im Vadar-Tal Brückenarbeiten im Gange, wodurch nach wie vor an denselben Stellen eine Ampelanlage aufgestellt ist.

Um 5:45 griechische Zeit war ich in Evzoni angelangt ohne weitere ernst zu nehmenden Kontrollen. Evzoni-Athen bzw. A1 ist nach Thessaloniki defakto durchgehend eine 2-3 spurige Autobahn bis auf die Gegend um Platmon, das Tembital sowie einigen Kilometern vor Lamia.

Um 10:30 stoppte ich bei Agios Konstantinos bei Kamena Vourla, um zwei Stunden zu schlafen bevor ich mir den Athener Stadtverkehr reinzog. Ich war sehr erstaunt, da Samstag nachmittags für Athener Verhältnisse kaum ein Verkehrsaufkommen vorhanden war.

Um 17:15 hätte der Speedrunner 2 in See stechen sollen, tatsächliche Abfahrt war um 18:00.
171€ für 2 Personen und 1 Auto für 4 Stunden Fahrt nach Milos sprechen eine deutliche Sprache, die Infrastruktur des Hafens finde ich in Anbetracht der mittlerweile katastrophalen Preise eine Frechheit, v.a. im Vgl. zu Häfen wie Split oder Bari...

Da mir jedoch 171€ noch immer "zu wenig " war, setzte ich mich in die Business Class mit 29€ Aufpreis /Person. Immerhin gabs dafür einen leeren Salon, wo ich in Ruhe schlafen konnte + 1 Orangensaft gratis??!!

Um 22:00 war dann endlich Adamas erreicht! In der Nacht von 14.9 auf 15.9. übersiedelte ich nach Lefkas, wobei ich diesmal mit der V. Kornaros von Lane Lines unterwegs war.

0: 30 war geplante Abfahrtszeit um 3: 15 legte das Schiff tatsächlich ab, pump voll beladen, Gott sei Dank buchte ich eine Kabine zu 214€ inkl. Auto.

Aber auch hier frage ich mich über den Gegenwert für das gebotene Service....als die Kabinen noch um 1000GRD Aufpreis /Person verschenkt wurden (2000) , nahm man einiges in Kauf, aber jetzt? Was solls, Milos ist dennoch Jahr für Jahr diese Reise wert. Um 9:45 morgens war mein Fahrzeug endlich ausgeladen und es ging los Richtung Lefkas.

Korinth-Patras ist weiterhin sehr mühsam zu fahren, keine Spur vom geplanten Ausbau in eine richtige Autobahn, dafür ist die Präsenz der Polizei mit Radargeräten förmlich explodiert.

Auch die Realisierung der Ionion Odos bis 2012 dürfte sich nur in der Phantasie des gr. Verkehrsministeriums abspielen, weil ich auf der gesamten Strecke Antirio-Amfilochia sowie Fillipiada-Ioanina kaum Bemühungen feststellen konnte.

Nach 4:30 Stunden erreichte ich Lefkas , wobei der Regen einen Badetag verhinderte.

Die Rückreise Lefkada -Wien begann am 20.9. 15:00 Ortszeit.

Ich bin noch immer über die eröffnete Stadtumfahrung von Ioanina begeistert, die locker eine halbe Stunde Zeitersparnis bringt.

Mittlerweile sind nur noch ca. 25km keine Autobahn auf dem Weg nach Metsovo, wo mich wenige km später massiver Schneeregen in Empfang nahm.

Dennoch war ich aufgrund dieser Strassenentwicklung nach genau 5 Stunden an der mazedonischen Grenze bzw. an der Raststätte Olympus Plaza bei Paliokastron.

Ich werde mir diesen Stopp künftig abgewöhnen und in Mazedonien nach der Grenze stehen bleiben, weil ich diesen Witz nicht auch noch fördern muss.

Verdreckte WCs, unzählige Reisebusse, dümmliches Personal, überteuerter, grindiger Fast Food -Fraß(kleiner Hamburger zu 3,60€)..nach 3 Jahren reichts mir jetzt dort....

Die mazedonische Zöllnerin lies mich umgehend weiterfahren, sobald ich ihr versichern konnte, dass ich nicht "türkisch" bin....

Die weitere Fahrt verlief sehr entspannt, der nächste Stopp war in Lapovo bei der OMV und auch hier störten ca. 10 Reisebusse den Betrieb extrem.

45 Minuten Wartezeit für einen Toilettengang sind mir etwas zu viel, da bevorzuge ich die Natur...

Beograd erreichte ich um 1:30 Uhr , die ungarische Grenze um 3:15 (13,25 Stunden ab Lefkada).

Der ungarische Zoll spielte sich auch diesmal auf wie der Behüter der europäischen Fiskalpolitik.

Unfreundlich, herumkramend, aber dennoch nichts findend, naja vor der Schmutzwäsche graust ihnen eben doch immer....

Auch die Vignettenverkäuferin bestach durch eine besonders ungute Art, war mir aber auch egal, nachdem ich schon etwas müde war.

Die letzten Fahrstunden lies ich etwas gemütlicher angehen und erreichte letztendlich nach 17,5 Stunden Wien.

Geschrieben 22.09.2008, Geändert 28.09.2008, 5305 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Argalasti vom 08.01.2009 07:46:23

Hallo!
Ich finde deine Berichte toll. Habe mich deswegen entschlossen mal wieder die Autoput zu benützen.
Für mich aus Graz ist es einfach der günstigste Weg!
lg
Philippo


Kommentar von Aspra vom 17.10.2008 09:52:46

Hi,

dein Bericht ist durch die Ausführlichkeit ein guter Anhaltspunkt für uns. Nächstes Jahr wollen wir nur die Rückfahrt mit dem Auto direkt über den Putt fahren. Die Strecke bin ich früher zwei mal im Jahr hin und zurück immer gefahren. Das Schiff war damals keine Alternative und die Fahrzeit ist doch wesentlich kürzer als früher. In den 80ern sind wir die Strecke, mit Fahrerwechsel über Nacht, bis zur Grenze Griechenland 24Stunden gefahren und dann noch mal 5Stunden bis Ziel. Heute weis ich, dass meine Mutter die Strecke Nürnberg bis Kala Nera in 20Stunden, mit Pause und Schlaf, alleine fährt.Ich freu mich drauf und deine Beschreibung zeigt mir, das es auf keinen Fall schlimmer ist als früher, sondern eher besser.

Liebe Grüße nach Wien(finde ich auch ne klasse Stadt)

Aspra


Kommentar von weberakis vom 08.10.2008 23:47:54

@thalassa7
Da hast Du vollkommen Recht- Graz hat mir Abstand die besten Maronis, aber auch die Brezen in der Herrngasse sind ungeschlagen....wenn auch die Preispolitik dieser Brezen durchaus ein heißes Thema in einem "In Graz"-Forum wäre....
Ciao , Dein Genosse Weberakis....


Kommentar von thalassa7 vom 08.10.2008 20:05:18

na schade, dass ich da grad in der frauengasse unterwegs war ;-)))

wir wissen ja, es gibt auch die besten maroni österreichs in graz... *g*

baba!


Kommentar von weberakis vom 05.10.2008 19:21:35

@thalassa7
Hi!
Danke für Deinen Eintrag!
Es ist eher ein jämmerliches Zeugnis für die diversen Verkehrsclubs , dass der Landweg zum Teil noch immer so abenteurlich skizziert wird...An und für sich sollten solche Berichte komplett überflüssig sein, weil es mittlerweile doch eine stinknormale Reiseroute geworden ist.
Liebe Grüsse nach Graz, wo ich gestern in der Herrngasse meine ersten Maroni in dieser Saison gegessen habe!!


Kommentar von thalassa7 vom 05.10.2008 18:26:04

@weberakis:
deine berichte sind nie langweilig, immerhin wars du (mit) ausschlaggebend dafür, dass wir 2005 erstmals über den put gefahren sind ;-)
andere unschlüssige / neulinge etc. sind auf solche berichte angewiesen, find ich!

ciaociao


Kommentar von weberakis vom 05.10.2008 13:17:12

@koudounia
Hi!
Na alle Achtung! Das ist aber eine schöne Strecke...da ist ja für mich Greece quasi um die Ecke...
Liebe Grüße nach Hamburg!


Kommentar von koudounia vom 03.10.2008 16:43:28

Trotzdem nett zu lesen. Wir fahren immer ab-bis Hamburg / Drama und das sind 2350 - 2500 km, je nach Strecke. ( Tschechien, Slowakei, Ungarn, Serbien, Mazedonien, Evzoni.
Rückfahrt 08.2008 dank der Baustelle in Mazedonien über Bulgarien, serbien, Croatien, Slowenien, Österreich, Nürnberg und dann die A7 hoch in den Norden.
Wir fahren im Schnitt 24 Stunden, das heißt hin 23 und zurück wird dann unterwegs in Österreich geschlafen und damit 26 Stunden.

Es ist interressant von anderen zu erfahren.

Grüße aus dem Norden Koudounia


Kommentar von weberakis vom 02.10.2008 21:24:25

Bitte, gerne...doch ich denke, dass langsam aber sicher die Berichte langweilig werden, weil sich kaum mehr etwas ändert...


Kommentar von rainerolymp vom 02.10.2008 18:21:39

Danke für den ausführlichen Bericht.
Gruß nach Österreich.
Rainer