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Eine zu kurze Woche auf Santorin

Von JuWo

In der letzten Juni Woche 2009 verbrachten wir eine Woche Urlaub auf Santorin.
Schon vorher, im Jahr 2006 besuchten wir Santorin bei einem eintägigem Urlaubstrip von Kreta aus. Bei dieser Tagestour beschlossen wir wieder zu kommen.

Kurzfristig buchten wir eine Woche in der Hotelanlage Vulcano View, ca. 2,5 km vor Fira (eine ausführliche Bewertung haben wir anderweitig abgegeben).

Nachdem uns kein Doppelzimmer mehr angeboten werden konnte, buchten wir eine Suite mit eigener Terrasse.
Die Hotelanlage ist erstklassig gelegen, mitten im Hang, mit Blick auf die Caldera. Die Suite hatte ein Wohnzimmer mit Kochgelegenheit, ein Schlafzimmer, ein Bad mit Whirlpool sowie eine separate Toilette mit einer Sitzbadewanne.

Nach einem ruhigen Flug von Düsseldorf aus, brachte der Flugkapitän den Flieger nach einem sehr unruhigen Landeanflug mit einer Fast-Vollbremsung auf der sehr kleinen Landebahn sicher herunter.
Anschließend wurden wir, wie fast alle Urlauber, von einem ausgedienten ehemaligen deutschen Reisebus zu unserem Quartier gebracht.
Von außen sah unser Domizil recht unscheinbar aus; doch der erste Eindruck muss ja nicht immer entscheidend sein.
Kaum parkte der Bus vor dem Hoteleingang, kamen mehrere Angestellte des Hotels und trugen den Anreisenden die Koffer vor die Anmeldung und anschließend zu den Zimmern. Wir waren überrascht von der sich sofort auftuenden Schönheit der Anlage. Alles war hell, sauber und freundlich eingerichtet. Das Personal war sehr freundlich und sprach teilweise deutsch, was in komplizierten Dingen oftmals sehr von Vorteil ist. Über eine Treppe (wie bei fast allen Hotelanlagen auf Santorin) erreichten wir unser Suite, räumten unsere Utensilien ein und gingen sofort in der Anlage auf Entdeckertour. Obwohl ich gehbehindert bin, konnte ich die doch recht wenigen Stufen problemlos bewältigen. Die gesamte Anlage stellte sich als Traum heraus. Das Essen konnte man auf Freiterassen oder aber im schlicht eingerichteten Restaurant einnehmen. Die Preise sind im oberen Segment angesiedelt, das Essen wies eine durchschnittliche Qualität auf.
Den kostenlose, hoteleigenen Shuttlebus, der ca. 6 X pro Tag zwischen der Anlage und Fira hin- und herpendelte wurde von uns regelmäßig genutzt; hin und wieder aber auch ein Taxi, die auf Santorin recht preiswert sind.
Das öffentliche Busnetz auf Santorin ist ganz gut ausgebaut und man kann fast jeden Punkt der Insel problemlos erreichen, zumindest von Fira aus.
Am nächsten Tag erkundeten wir Fira und waren vollkommen begeistert. All diese wunderschönen Gassen mit den unzähligen kleinen Läden, vollgestopft mit allem was das Herz begehrt, oder auch nicht. Alleine das Herumschnüffeln in diesen Geschäften, einfach toll. Überall begegneten wir nur freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Dinge, wie das unterschiedliche Zusammenstellen von Speisen ist hier normal und bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Die Preise sind unter denen von Deutschland, sofern man nicht direkt in einem Restaurant am Hang sitzt. Überall bekommt man einen leckeren kalten Frappè (Nescafè mit Eis,Wasser, Milch und Zucker) zwischen 2 und 4€.
An Tag drei fuhren wir mit dem Bus nach Kamari, eine kleinere "Stadt" mit dem in Reiseführern viel erwähnten "schwarzen Strand". Dieser besteht aus sehr dunklen, unterschiedlich großen Kieselsteinen. Der Strand bei Kamari ist sehr weitläufig, logischerweise kieselig und mit fast endlosen Reihen von Liegestühlen und Sonnenschirmen ausgestattet. Die Uferstraße besteht fast ausschließlich aus kleinen Shops und Restaurants. Alles in Allem erweckt es den Eindruck, sehr auf englische Gäste ausgerichtet zu sein, fast so wie Faliraki auf Rhodos. Der Rest des Städtchens ist unscheinbar. Direkt gegenüber der großen Kirche befindet sich ein noch fast urtypisches Restaurant. Der Chef war lange Zeit in Deutschland und spricht absolut perfekt Deutsch. Schade ist nur: Er ist selbst sein bester Kunde in puncto Bier und Ouzo. Es war in Kamari auffallend wenig los!! Eben zitierter Restaurant-Inhaber bestätigte uns das Ausbleiben von über 50% der Gäste; und das schon seit 2008.
Wir verließen enttäuscht Kamari und machten uns wieder auf den Weg nach Fira. Kaum mit dem Bus dort angekommen, tranken wir erst einmal einen Frappè in einer Kaffee-Bar direkt an der Hauptstraße. Von dort aus kann man das absolut geordnete Chaos auf der Straße bestens bestaunen. Verkehrsregeln gibt es scheinbar nicht, Fußgänger werden nicht beachtet, Motorräder fahren wie sie wollen; aber trotzdem klappt alles ohne Probleme. Ich habe in Griechenland noch nie Probleme beim Auto- fahren gehabt, ganz im Gegenteil. Jeder weiß sich zu verhalten, keiner wundert sich über parkende Fahrzeuge im Park- oder Halteverbot, mitunter scheinen Einbahnstraßen nicht zu existieren, aber der Verkehr läuft trotzdem sicher und fast unfallfrei auf den Inseln. Selbst meine Frau hat auf den griechischen Inseln keine Probleme mit dem Autofahren und fühlt sich sicher.
An Tag vier fuhren wir wiederum mit dem Bus, diesmal jedoch nach Oia.
Vom Busbahnhof aus erreicht man (selbst als mittelmaßig Gehbehinderter) innerhalb kürzester Zeit das Zentrum von Oia.
Oia scheint nur aus schmalen Gassen, kleinen Geschäften und Restaurants zu bestehen. Augenscheinlich ist allerding das große Angebot an Kunst jeglicher Richtung. Die absolut sauberen Gassen führen einen durch ein Gewirr von Geschäften hin zu den wunderschönen Aussichtspunkten Oia`s. Traumhafte Ausblicke auf das Meer, einer kleinen Insel (bewohnt von einem Fischer) und eine zauberhafte Küste. All abendlich ist der traumhafte Sonnenuntergang zu bewundern. Es ist unglaublich, wie das Abendlicht die Gassen in zartes, nicht mehr grelles Licht taucht. Dies ist es, was das eigentliche Oia wirklich zu einem Erlebnis werden lässt. Die Reflexionen des Lichtes auf dem Meer und Gebäuden hebt die unterschiedlichen Farben hervor und bringt einen zum Träumen.
Der in Büchern vielzitierte Sonnenuntergang von Oia konnte von meiner Frau und mir jedoch in gleicher Güte und Qualität in Fira ebenfalls bestaunt und auf Fotos gebannt werden, ebenso dieses zarte abendliche gelbe Licht mit seiner fast kitschigen Wirkung, wenn man es denn malen würde. Es ist wirklich fast nicht zu glauben! Einige Fotos davon kann man hier im Forum sehen.
An Tag fünf hatten wir eine Schiffstour gebucht, die die Punkte Nea Kameni (Vulkanbesichtigung), Hot Springs (heiße Quellen) und Thirassia (Insel vor Santorin) beinhaltete. Auf der Rücktour ging es dann an Oia vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt, den Hafen Athinios ca. 3,5 km von Fira entfernt.
Obwohl mir klar war, dass ich einige Punkte des Programms aufgrund meiner Behinderung nicht wahrnehmen konnte, buchten wir diese Reise und haben es bis heute nicht bereut und empfehlen diese Tour jedem Santorini Besucher!
Mit dem Bus wurden wir in den Hafen Athinios gebracht, wo es mit einem 3-Master Segelschiff (ohne Takelage und Segel) losging. Ein wunderbares Schiff, ganz aus Holz, sehr gepflegt und mit deutschsprachigem Personal. Statt der Segel war dieses Schiff mit sehr großen Sonnenschutz-Segeln ausgestattet, was ein Glück war. Wer eine solche Tour bucht, sollte genau darauf achten. Im Gegensatz zu uns kamen andere Touristen förmlich gegrillt von dem Tages-Ausflug zurück.
Von Athinios ging es zuerst nach Nea Kameni. Dort kann man den immer noch aktiven Vulkan besichtigen, allerdings erst nach einem Fußweg von einer halben Stunde. Dieser Tag begann schon glühend heiß. Also bekamen diejenigen, die sich dazu entschlossen hatten einiges ab. Superhitze von oben, die Hitze des aktiven Vulkans von unten. Etliche kamen zurück und standen von einem Kollaps. Nur wer wirklich fit ist, sollte also diesen Weg auf sich nehmen. In der Zwischenzeit genossen wir im Schatten einige kalte Getränke, das Meer mit der tollen Aussicht und die Ruhe.
Nachdem die Ausflügler sich erholt hatten, ging es weiter über das ruhige Wasser zu den "Hot Springs". Das sind heiße Quellen, die sich ins Meer ergießen und nur schwimmend über eine Strecke von ca. 200 Metern zu erreichen sind. Sehr viele Passagiere nahmen die Gelegenheit wahr und schwammen durch das angenehm temperierte Meer hin zu den heißen Quellen. Der Gesamtaufenthalt dort betrug ca. 30 Minuten und wurde von jedem auf seine Art genossen. Jedenfalls hatte jeder seinen Spaß; und darauf kommt es ja an.
Anschließend fuhren wir weiter nach Thirassia, einer kleinen Insel vor Santorin. Schon von Weitem sahen wir die schöne Kulisse von Thirassia und seinem kleinen Hafen.
Dort angekommen, kam die Ernüchterung. Der Hafen ist superklein besteht aus wenigen Restaurants, noch wenigeren Shops und einer stillgelgten Windmühle. Die Restaurants bieten einem allerdings für wenig Geld gutes griechisches Essen an. Der Fisch ist frisch gefangen und sehr lecker. Wer sich das hoch oben gelegene Thirassia anschauen möchte, muss mit Hilfe von Eseln den sehr steilen Weg erklimmen. Da der Aufenthalt lediglich 2 Stunden betrug, nahmen wir Abstand von dieser Möglichkeit und freuten uns schon auf die 1 1/2 stündige Rückfahrt, vorbei an Oia, Imerovigli, Firostefani, über Fira zurück nach Athinios, und das bei allerbestem Wetter. Die Rückfahrt war der absolute Höhepunkt, für uns jedenfalls. Schon beim Auslaufen aus dem Hafen von Thirassia hatte man die tolle Kulisse von Santorin vor Augen. Wie oben beschrieben, ging es an der malerischen Küste Santorins entlang Richtung Ausgangshafen. Dieses traumhafte Panorama hielten wir auf etlichen Fotos fest; wer möchte, kann sich einige davon hier im Forum anschauen.
Meine Frau und ich haben beschlossen, in naher Zukunft zurück zu kommen nach Santorin, dann allerdings für zwei Wochen. Wir lieben Griechenland und werden dieses Jahr im September noch für mindestens 14 Tage nach Kreta fahren.
Einen hoffentlich ebenso ausführlichen Bericht von unserem Urlaub auf Kos, im Mai diesen Jahres, werden wir in Kürze nebst Fotos in`s Forum stellen. Wer Lust hat, kann sich ja dann den Bericht durchlesen und die Fotos anschauen.

Wir hoffen, allen Lesern geholfen oder Spaß bereitet haben mit unserem Bericht über Santorin.
Natürlich haben wir diesen Bericht aus unserer Sicht erstellt; uns allerdings bemüht objektiv zu bleiben.

JuWo

Geschrieben 09.08.2009, Geändert 17.08.2009, 9870 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Juwa vom 18.01.2011 06:57:58

Toller Bericht. Dankeschön.
Nun ist die Vorfreude auf ein paar Tage Santorini noch viel größer.

Gruß Jutta


Kommentar von Hajo vom 15.02.2010 22:25:08

Klasse und authentisch geschrieben. Vielen Dank für die tollen Schilderungen.


Kommentar von JuWo vom 17.08.2009 12:18:10

Ich bedanke mich bei dem In-Greece-Team für ihre Mithilfe bei der Veröffentlichung meines Artikels; ich hatte nämlich vergessen ihn frei zu schalten.

Danke

JuWo