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Endlich wieder auf Donoussa

Von blankos

Endlich wieder auf Donoussa

Nach 3 Jahren absoluter Abstinenz hatten wir dieses Jahr wieder die Gelegenheit unsere Lieblingsinsel Donoussa zu besuchen (siehe auch meinen vorherigen Text „Kleinod Donoussa“).Selbstverständlich hatten wir die Neuerungen auf der Insel im Laufe der letzten Jahre durch Erzählungen und Mails von Freunden verfolgt, und nicht immer mit Begeisterung aufgenommen.Eine „asphaltierte Straße“ sollte es neuerdings geben, und in der Kendrosbucht die damals im Bau befindliche, und inzwischen fertig gestellte Taverne.Unsere Freunde berichteten uns immer, dass sich dennoch nichts zum Negativen verändert hatte, und so fuhren wir voller Vorfreude und Spannung, mittlerweile in Begleitung unserer 1 ½ jährigen Tochter nach Donoussa, in der Annahme „das ist genau das richtige für unsere Julia und uns“.Sie kann ihrer Lieblingsbeschäftigung „im Sand spielen“ nachgehen, und wir relaxen ein wenig, und lassen es uns gut gehen.Im Direktflug von München nach Santorini, und gleich nach der Ankunft mit dem Taxi nach Athinios, dem Fährhafen von Santorini, um ja noch wenigstens bis nach Naxos zu kommen.Die Fährverbindung hatten wir bereits über die sehr informative und empfehlenswerte Website www.gtp.gr abgecheckt, deshalb eilte es (anderenfalls fährt man auch mit dem Bus nicht schlecht).

Die Überfahrt war dennoch schon fast wie gewohnt ein Albtraum, diesmal im klimatisierten Katamaran in Flugzeugsesseln umgeben von etlichen nervenden Fernsehern, und ohne die Gelegenheit in Freie zu gelangen.Schneller als die großen Fähren waren wir letztendlich dann doch nicht, weil wir in der gleichen Zeit noch 2 weitere Inseln anliefen, dafür war es halt ein wenig teurer.

Auf Naxos hielten wir uns trotz, bereits im Laufe der Jahre bei zahlreichen Besuchen sehr lieb gewonnenen Vermietern, nur einen Tag auf, denn am nächsten Abend (13. September) sollte auf Donoussa das Fest zu Ehren Agios Stavros stattfinden, für einen Nisiotikafan, da mit Livemusik und Tanz, eine Pflichtveranstaltung.

Somit verließen wir am nächsten Mittag an Bord unserer geliebten Scopelitis die im Laufe der letzten Jahre immer mehr zunehmende Hektik von Naxos, und schaukelten in aller Ruhe in 4 Stunden über Iraklia, Schinoussa, und Koufonissi nach Donoussa, es war der erste Moment bei dem Urlaubsstimmung aufkam.

Das Ankommen bei der bereits in meinem ersten Bericht erwähnten Unterkunft von Loni und Spiros war wieder sehr herzlich, und am Hafen trafen wir bereits den ein oder anderen Donoussafan; viele kommen eben nicht nur einmal auf diese schöne Insel.

Am folgenden Tag schließlich fand zu Ehren Agios Stavros des Namensgebers des Hauptortes das gleichnamige Fest statt, welches tagsüber als Kirchenfest begann, und abends mit Musik und Tanz in der Taverne Aposperitis seinen Höhepunkt erreichte (siehe auch Fotos).Es ist schön mit anzuschauen wie jung und alt zur gleichen Musik feiern und tanzen.

Die Tagesabläufe der nächsten Tage bestimmte natürlich in erster Linie unsere kleine Tochter, die sich in Lonis Garten sowie dem Appartement sichtlich wohl fühlte (siehe auch Foto).Morgens wählten wir meistens den direkt am Ort gelegen Stavrosstrand für Bad und Spiel, um nach dem Mittagsschlaf zu einer der weiter entfernten Buchten zu laufen, oder Ausflüge zu unternehmen.

Mit kleinen Kindern ist man mit einer Kraxe (Tragegestell in dem Erwachsene Kleinkinder befördern können), wirklich gut beraten auf Donoussa, ein Kinderwagen ist eher kontraindiziert, weil die Wege dafür nicht geeigneten sind.

Die in ca. 20 Minuten Fußmarsch zu erreichende Kendrosbucht war ein von uns gerne besuchter Bade- und Spielplatz, der Sand ist wunderbar fein, das Wasser wie überall auf der Insel glasklar, und aufgrund des nicht zu steil abfallenden Einstieges ins Meer auch für kleine Kinder nicht gefährlich.

Mittlerweile befindet sich etwas zurückgelegen vom Strand eine kleine Taverne mit großer Terrasse, die ausschließlich tagsüber Speisen und Getränke anbietet, sehr hübsch eingerichtet ist, und das Publikum mit jazziger aber sehr angenehmer Musik unterhält.Man sitzt auf der Terrasse, sieht das Meer glitzern, und genießt bei angenehmer Musik ein kühles Getränk, oder eine Kleinigkeit zu essen.In der Tat eine Bereicherung für die Bucht, wobei ich Anfangs mehr als skeptisch war.

Ein ebenfalls fantastischer Platz, wenn auch mit 1 ½ Stunden Gehzeit ungleich weiter ist die Livadibucht, wie die Kendrosbucht ebenfalls im Süden der Insel gelegen.Zumindest in der Nebensaison hat man nicht selten das Glück die gesamte Bucht für sich alleine zu haben.

Auf dem Fußweg zur Livadibucht kommt man an der verfallenen Windmühle Kato Milo vorbei, ebenfalls ein lohnendes Ziel in unmittelbarer Nachbarschaft zur Vathi Limenari Bucht.

Mittlerweile gibt es mit einem alten E Klasse Benz ein „Inseltaxi“ das einen über die im Süden unlängst asphaltierte Strasse bis nach Kalotaritissa fährt, alternativ kann man natürlich in der Hauptsaison mit den Kaiki genannten Badebooten fahren, die einen zu den schönsten Badebuchten fahren.Mit etwas Glück kann man auch ein Boot für eine gesamte Inselrundfahrt chartern.

Wer nicht völlig „gehfaul“ ist sollte sich jedoch den Pfad oberhalb des Meeres mit seinen fantastischen Ausblicken nicht entgehen lassen.Schön ist zum Beispiel auf dem Hinweg zur Livadibucht und zur Kato Milo der Pfad oberhalb des Meeres, und zurück der etwas bessere direkte Fußweg, vorbei an einer Quelle mit wunderbarem Pflanzenwuchs und Obstgärten nach Mersini, um schließlich die restliche Wegstrecke entlang der kaum befahrenen Straße zu bewältigen, oder eben das Inseltaxi anzurufen.

Ebenfalls schöne Beschäftigungen, und zudem voller atemberaubender Ausblicke sind die Inselumwanderung, für die man inkl. Badestops einen Tag einplanen sollte, oder die Wanderung auf den Papas (383 Meter über dem Meeresspiegel).Zum Papas führt kein ausgeschilderter oder markierter Weg wie man es aus den Alpen kennt, man wählt z.B. von Stavros die Nordroute in Richtung Kalotaritissa, um sich dann am Bergkamm rechts zu halten, und auf Sicht weiterzugehen.

Man muss kein geübter Bergsteiger sein, um den Gipfel zu bezwingen, vernünftiges Schuhwerk sollte allerdings getragen werden, Absturzgefahr besteht allenfalls am Gipfel, allerdings auch nur wenn man es unmittelbar herausfordert.Ansonsten ist die gesamte Tour ein Genuss und völlig ungefährlich.Das Thema Schuhwerk sollte man sich allerdings unbedingt zu Herzen nehmen, es gibt weder einen guten Weg, d.h. man kann leicht einmal umknicken, noch die aus den Alpen gewohnte Bergrettung!

Natürlich sollte man auch an ausreichenden Sonnenschutz (eine zusätzliche Kappe schadet nicht), und Proviant (vor allem Getränke) denken, unterwegs bietet sich keine Einkaufs- oder Auffüllmöglichkeit.

In der Nähe des Papas befinden sich auch alte Bergbauminen an denen man besonders farbenfrohe Steine finden kann, ich weiß jedoch nicht wann dort welche Bodenschätze abgebaut wurden, Tatsache ist das es schon länger her ist.

Bei der Orientierung auf der Insel hilft einem eine relativ neu erstellte, ursprünglich handgemalte Karte, die es in einem Souvenir- und Schmuckgeschäft in Stavros gibt (siehe auch Foto).Sie wirkt sehr detailgetreu, und weist auf alle möglichen Wege, Pfade, und Sehenswürdigkeiten hin, und ist doch so künstlerisch aufwendig gestaltet, dass sie sich sogar zum Aufhängen eignet (siehe auch Foto).

Essen und Trinken:

Wir waren bisher immer in der Vor- oder Nachsaison auf Donoussa, somit hatten nicht alle Tavernen geöffnet:Das Angebot ist zur Hauptsaison größer, Erfahrungen habe ich jedoch nur bei folgenden Tavernen:

Nikitas (direkt am Hafen):

Nikitas und seine Familie betreiben seit vielen Jahren ihre Taverne direkt am Hafen.Gemeinsam mit Sohn Georgios kümmert sich Nikitas auch um die anlegenden Schiffe, und sie betreiben einen kleinen Laden in dem man die (über)lebenswichtigen Dinge des täglichen Bedarfs erhält.

Das Essen ist typisch griechisch, echt lecker, es gibt nicht übermäßig viele Gerichte, aber diese sind allesamt lecker und empfehlenswert.Wer der griechischen Sprache nicht mächtig ist, wird in die Küche beordert, und bestellt nach Besichtigung der Speisen sein Gericht.

Aposperitis:

In der Mitte des Stavrosstrandes gelegene ebenfalls familienbetriebene Taverne mit einer sehr großen Terrasse.Auch dort sehr leckere Gerichte, der Chef Ilias steht jeden Abend am Grill und bereitet mit dem eigenen Boot gefangene gegrillte Fische zu.Ansonsten ebenfalls überwiegend traditionell griechische Küche.

Es haben zur Hauptsaison weitere Tavernen geöffnet, zu denen ich aber keine Erfahrungsberichte liefern kann.

Einkaufen auf Donoussa:

Das Angebot an Geschäften ist nicht unbedingt üppig, aber absolut ausreichend, und es gibt (fast) alles was man braucht, außer Geld, und neuartigen Dingen wie z.B. Zubehör für die digitale Fotografie (z.B. Speichermedien).

Das heißt nicht, dass ich mir wünsche diese Artikel dort zu bekommen, ich weise nur darauf hin, besser eine zweite Speicherkarte, oder Dinge auf die man nicht verzichten mag mitzunehmen, falls mal eine voll wird, oder kaputt geht..Somit sollte man sich im Vorfeld bereits Gedanken machen, was man so alles benötigen könnte, und auf welche Dinge man auf keinen Fall verzichten kann oder mag.Letztere sollte man dann unbedingt mitbringen.

Dünn ist ebenfalls die Versorgung an Literatur (außer man wohnt bei Loni und Spiros, aber dazu später mehr), es sei denn es handelt sich um Tageszeitungen.Diese kann man im örtlichen Zeitungsgeschäft, unweit des Hafens bestellen, allerdings am besten gleich von Naxos aus (im Foto- und Zeitungsgeschäft Zoom an der Hafenpromenade).Die Zeitungen kommen mit eintägiger Verspätung, aber wer will schon es alles ganz aktuell wissen in der schönsten Zeit des Jahres?

Sinnvoll ist auf jeden Fall die Mitnahme einer ausreichenden Menge an Bargeld, da es keine Bank und keinen Geldautomaten gibt!

Der Supermarkt von Poppi, sowie der kleine Laden von Nikitas decken die wichtigsten Bedürfnisse ab, Windeln sollte man für die ersten Tage auf jeden Fall mitnehmen, vorrätig sind meistens keine, es gibt jedoch eine Bestellmöglichkeit bei Poppi.

Direkt am Hafen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ticketshop gibt es einen Bäcker bei dem es leckere Backwaren zu kaufen gibt.Im Ticketshop erhält man zudem schöne Ansichtskarten der Insel.

Im Souvenirshop links oberhalb von Nikitas Taverne bekommt man eine wundervolle Donoussa – Landkarte und Schmuck, wie ich mir sagen ließ, im Geschäft war ich leider nicht selbst, weil es zu unserem Besuch geschlossen hatte.

Wie bereits in meinem ersten Bericht erwähnt, ist Donoussa nicht die Adresse um das ausgiebige Nightlife zu erleben, sondern eher um ein bisschen zur Ruhe zu kommen, zu wandern, die Badebuchten zu genießen, zu lesen, malen oder fotografieren.Wem letzteres aber gefällt, und wer dieses sucht, ist auf Donoussa mit seinen freundlichen Bewohnern mit Sicherheit gut aufgehoben.

Aufgrund meines ersten Berichtes erhielt ich neben Anfragen zur Insel auch negative Kritik, und musste mir vorwerfen lassen, wie ich es wagen könnte diesen Platz zu verraten.Wenn man ehrlich ist, und nicht nur an sein persönliches Wohlbefinden denkt, sondern auch die Bemühungen der Einheimischen schätzt, wird einem schnell klar, das es nicht leicht ist in knapp 6 Monaten das Geld zu verdienen das ein ganzes Jahr reichen muss. Das heißt, die Einwohner Donoussas sind froh und angewiesen auf die Gäste, und haben es bislang ganz gut verstanden die Insel nicht zu sehr auszubauen.

Wie mir gesagt wurde gibt es mittlerweile auch einen Tourismusausschuss der es sich nicht nur zum Ziel gesetzt hat Urlauber anzulocken, sondern sich auch ernsthafte Gedanken darüber macht alte Wanderwege wieder in Stand zu setzen, und es den Gästen so angenehm und interessant wie möglich zu machen.

Übernachtung:

Unterkünfte gibt es inzwischen zahlreiche, für gewöhnlich warten Vermieter mit freien Zimmern am Hafen, und nehmen Kontakt zu den Fahrgästen der Fähren auf.
Nach wie vor ein wunderschöner Platz ist die Unterkunft, die ich bereits in meinem ersten Bericht erwähnt hatte.
Loni und Spiros haben im Laufe der Jahre ihre Zimmer sowie den Garten weiter verbessert, und sorgen durch ihre freundliche und stets hilfsbereite Art dafür, dass man sich vom ersten Besuch an wie zu Hause fühlt.

Sämtliche der 8 Appartements verfügen über ein Doppelbett, Terrasse mit Tisch und Stühlen, eine Kochecke, sowie ein separates Bad mit Dusche und WC, und last but not least netten Accessoires die einfach eine gemütliche und wohnliche Atmosphäre schaffen, so als hätte es jemand für sich selbst eingerichtet.
Überrascht waren wir über das vorrätige Babybett, das den Aufenthalt mit unserer kleinen Tochter erheblich erleichtert hat.

Loni die Vermieterin, eine Deutsche aus Hamburg, hat im Laufe der Jahre zahlreiche Bücher angeschafft, und verfügt mittlerweile über eine recht beachtliche „Bibliothek“, die sie auch den Gästen zugänglich macht.

Ansonsten ist sie ständig bemüht einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, und steht jederzeit gerne mit Rat und tat zur Seite.
Die Appartements sind allesamt sehr gepflegt, sehr häufig wurden Handtücher und Bettwäsche gewechselt.

Allein die Tatsache, dass ich seit Jahren immer wiederkehrende Stammgäste treffe, die zum Teil 2 x jährlich zurückkehren spricht für sich, ebenso das viele Erstbesucher erheblich länger bleiben als geplant.
Die Insel an sich ist ein wesentlicher Grund dafür, die Unterkunft gewiss ein ebenso gewichtiger.

Telefon: 0030 2285052296
E Mail: skopelitis@gmx.net

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Infos zur Insel und schöner Unterkunft

Geschrieben 05.11.2005, Geändert 05.11.2005, 4375 x gelesen.

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