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Kommen Sie blos nicht nach Antiparos

Von OllieZ

Alles hier Geschriebene ist als Erfahrungsbericht zu verstehen. Nachahmer sind willkommen und ich beantworte gerne Fragen. Alles geht auch anders. Vieles vielleicht einfacher, oder auch besser. Schon klar ;-)


Es ist wohl die Furcht davor, dass diese wunderschöne Insel der Kykladen ihren ursprünglichen Charme verliert, wenn zu viele Touristen hier herkommen. Gut, - ich bin selbst Tourist, aber so etwas Schönes möchte man einfach ungern mit Anderen teilen. Sie verstehen?!

Die Anreise
Ich bin kein Freund von durchorganisierten Pauschalreisen. Das werden Sie im Laufe meines Berichts noch bemerken. Zusammen mit meiner Familie fliege ich von München nach Athen (2,5h), fahre mit dem Boot weiter nach Paros(4,5h) und einer kleineren Fähre nach Antiparos. (5Min.) Der Transfer vom Flughafen in Athen nach Piräus gelingt unkompliziert mit dem Taxi (50EUR), für sparsamere Reisende mit dem Bus, oder bald auch mit der U-Bahn. Reist man außerhalb der Hauptsaison, fährt man vom Ankunftshafen Parikia in Paros zum Abfahrtshafen Pounda nach Antiparos ebenfalls mit dem Taxi. (15EUR – Taxi Marinos)
Manche bezeichnen so eine Anreise als zu beschwerlich. Wir und insbesondere unsere Kinder betrachten die Reise bereits als großes Abenteuer. Es gibt so viel unterwegs zu entdecken. Die Eindrücke sind für unsere Kinder überwältigend.

Urlaubsparadies, - doch nicht für alle
Bei uns in Deutschland gibt man sich alle Mühe, mediterrane Pflanzen möglichst prachtvoll zu präsentieren. Hier in Griechenland wächst Oleander fast wie Unkraut. Thymian wuchert und wächst uns direkt in den Balkon. So wie die Pflanzen sich an den verschiedensten Orten wohl fühlen, ist es wohl auch bei uns Menschen. Die einen genießen den kühlen Norden, die anderen den Süden. Es gibt die, die sich im Schatten, im Halbschatten, oder in der Sonne an besten gedeihen. Auf Antiparos finden sich eher letztere, da im Juli und August 40° an der Tagesordnung sind. Deshalb fahren wir mit unseren Kindern schon zu Pfingsten los, wenn sich die Insel noch auf die Hauptsaison vorbereitet.

Um bei dem Vergleich mit den Pflanzen zu bleiben, gibt es Topfpflanzen, die den Cluburlaub bevorzugen. Auf Antiparos findet man diese Art von Urlaubern nicht. Es gibt (noch) keine Hotelbunker. Nahezu jeder Inselbewohner bietet Apartments an, die teilweise nur wenige Meter vom öffentlichen Strand entfernt liegen. Hier gibt es keinen Sardinenstrand, wie in Italien. Wir wählen aus einen der zahlreichen Strände meistens die aus, bei denen man möglichst weit mit den Kindern ins Wasser laufen kann. Bäume spenden Schatten, wir haben aber auch immer eine Strandmuschel dabei. Die Strände Psaraliki I und II erreichen wir in nur 5 Minuten leicht zu Fuß mit unserem Buggy, der mit unseren Strandsachen vollgepackt ist. Man geht entweder durch die autofreie Marktstrasse, oder durch das Dorf, vorbei an einer Windmühle und einem Kiosk. Die Kinder sind auf Hin- und Rückweg somit bestens mit Eis versorgt. Die Strände sind sehr sauber. Man kann auch Liegen (3Euro) oder ab Juli Tretboote und Kajaks mieten (15EUR/h). Der Sand ist Burgenerprobt und nach leicht steinigem Einstieg befindet man sich für viele Meter in einer riesigen Badewanne. Meine Frau hat einen Frappè dabei und ich zieh mir meinen Strohhut ins Gesicht. Wer friert uns nun diesen Moment ein?

Reif für die Insel
Bei Angelos, der am Hafen eine kleine, private Autovermietung betreibt, haben wir uns für 25 EURO/Tag einen kleinen Getz ausgeliehen. Wir fahren an die Strände nach Soros und Agios Georgios und stellen fest, dass beide zwar wunderschön sind, zum Baden für unsere Kinder aber Psaraliki I und II wesentlich besser geeignet sind. Ein Leihwagen ist für uns eigentlich nicht nötig und wir geben das Auto schon nach einigen Stunden wieder zurück. Bei der Gelegenheit sehe ich, dass hier auch Quads für 25 Euro/Tag verliehen werden und nehme mir vor, mit meinem größeren Sohn bald mal eine Tour zu unternehmen. Diese führt mich einige Tage später auf den Berg Profitis Elias und zur berühmten Höhle von Antiparos. Da man hier mehrere 100 Stufen absteigt, beschließe ich, diese mit meinem Sohn nicht zu besichtigen.

Entspannung für Eltern und Kinder
Der Urlaub ist dann gelungen, wenn sich die Kinder wohlfühlen. In unserem zentral und zugleich sehr ruhig gelegenem Apartment bei Flora können unsere Kids frei umherlaufen. Die großzügige, mit Pophyrplatten gepflasterte Terrasse ist komplett eingezäunt. Das ist ein großer Vorteil. Besonders beim Frühstück, oder in den Abendstunden.
Aber auch sonst vermissen wir in unserer Unterkunft nichts. Bettwäsche und Handtücher werden einem zur Verfügung gestellt und nach Bedarf gewaschen. Die kleine Küchenzeile ist mit allem Notwendigen ausgestattet.
Mit einem meiner Söhne schlafe ich oben auf einem Zwischenboden aus Holz. Das findet nicht nur mein Sohn ganz toll. Die Mama schläft mit dem Baby unten. Es steht ein Babybett zur Verfügung.
Das Bad ist klein aber zweckmäßig und wir duschen uns täglich das Salzwasser von der Haut.
Vor dem Apartment gibt es ein kleines Bodenbecken zum Reinigen der sandigen Strandutensilien.

In der Taverne um die Ecke hat unser Babyphone noch eine gute Verbindung. Der Krabbensalat für drei Euro schmeckt fabelhaft. Ebenso der weiße Hauswein (1 Liter in der Karaffe 8 Euro) Es braucht wohl auch nicht erwähnt werden ( ich mach’s aber trotzdem), dass wir zu Hause weder so delikate Kalamares, noch so ein schmackhaftes Schwertfischfilet bekommen. So sitzen wir an vielen Abenden in der Taverne „Kyklades“ bei Nikos und seinem freundlichen Neffen Nikos.

Es gibt nur wenige 100 Meter entfernt mehrere kleine Supermärkte. Wir versorgen uns bevorzugt mit Tomaten (1kg 1,50EUR), Gurken oder Obst. (Die Orangen kosten 1,00 EUR/kg und sind super süß) Unser Baby (16 Monate alt) hat frischen Ziegenkäse für sich entdeckt. Der Bäcker, der nur 50 Meter entfernt seinen Laden hat, bietet (außer Schwarzbrot) alles an, was das Herz begehrt. In Deutschland wäre das wohl eher als Konditorei zu bezeichnen. Hier bekommt man auch den für Griechenland bekannten Frappè (1,50EUR), den meine Frau so liebt. (In den andern Läden kostet er 3 Euro)

Weitere von uns besuchte Tavernen waren das Papagiallo, das mit T-Bone Steak ebenso aufwartet, wie mit raffinierten Salaten und den üblichen traditionellen Gerichten.

Bei Jannis Place haben wir das Geflügelsandwich probiert, das so fabelhaft war, dass wir uns eigentlich vorgenommen hatten, noch einmal dort zu essen. Aus Zeitmangel hat das leider nicht mehr geklappt.

Neben dem BluStar Ticketbüro befindet sich etwas zurückgesetzt das Zorbas. Wo der Name eher ein Touristenlokal vermuten lässt, verbirgt sich eine einzigartige traditionelle Taverne für den Fischliebhaber. Hier hängen getrocknete Oktopusse auf Stacheldrähten, um zu trocknen. Später werden diese gegrillt. Es gibt hier auch die kleinen frittierten Fischchen, die man mit „Haut und Haar“ isst.

Was man auf Antiparos außer baden, relaxen, chillen und faulenzen sonst noch so tut
Zuerst steht bei uns ein Besuch der Insel Paros auf dem Plan. In 5 Minuten sind wir am Hafen und setzen um 9.15Uhr für 2,50 EUR (2 Erw., 2Kinder) nach Pounda über. Der Bus nach Parikia wartet schon und bringt uns nach wenigen Minuten zur zentralen Busstation. Die Bustickets haben wir für Hin- und Rückfahrt bereits in einem Reisebüro am Hafen gekauft. (1,60EUR/Strecke/Erw. – Kinder frei)
Nach 20 Metern biegen wir rechts auf einen Platz ein. Unsere Kinder spielen auf einem Spielplatz. Zeit für einen Frappe. Wir biegen in die Altstadt ein und kaufen in der „Old Bakery“ ein traditionales „Xalva Pita“. Das muss man mal probiert haben. Auf unserem Weg durch die kleinen Gassen reiht sich ein kleines Geschäft an das andere. Wir kommen an etliche Tavernen vorbei. Bei Zorbas legen wir einen Stopp ein und essen Gyros Pita, Souvlaki und Pommes. Danach knappern Doktorfische an unseren Füßen, ich helfe einem gestürzten Motorradfahrer wieder auf die Beine und um 17Uhr sind wir wieder zu Hause. Naja, - grob zusammengefasst.

Ein Highlight der Insel ist die Höhle von Antiparos www.in2greece.com/griechenland/antiparos .html
die wir aber, wie schon gesagt, nicht besichtigen wollten.

Unterm Strich
In der Nachbetrachtung bleibt kein Wunsch offen. Unser Urlaub war ein Abenteuer für die Kinder und doch Erholung für uns Eltern zugleich. Unser Apartment war bestens gelegen. Strände, Minimarkt, Bäcker, Eisdiele (handgemacht und ohne Übertreibung das beste Eis, das wir jemals geschleckt haben), Taverne (in Babyfonreichweite), Hafen – alles in absoluter Kürze zu Fuß erreichbar. Statt großer Hotelkomplexe lernten wir auf Antiparos buchstäblich Land und Leute kennen. Hier ist man nicht nur Gast, sondern Freund. - Und nicht nur wegen seines Geldes.

Dieser Bericht steht zusammen mit Linkempfehlungen auch auf meiner Internetseite www.my-antiparos.com

Geschrieben 30.06.2014, Geändert 30.06.2014, 8807 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von kaloin vom 01.07.2014 11:41:04

Hallo Oliver,
einen schönen Bericht hast du geschrieben. Für meine Familie und mich war Antiparos über lange Zeit eine unserer Lieblingsinseln. Es ist dort alles sehr unkompliziert und easy. Alles, was man braucht, liegt um die Ecke und die Tavernen sind klasse.
Was uns nicht mehr so gut auf AP gefällt, sind die Strände - die sind auf anderen Inseln wesentlich schöner, auch für Kinder. Das ist dann auch der Grund, warum wir uns nach vielen schönen Besuchen auf andere Inseln konzentriert haben. Aber wir haben AP,immer in guter Erinnerung.
eric